Cave di Bignasca, Lodrino

Cave di Bignasca

Erst mal Kaffee ist immer ein gutes Motto. Befindet man sich auf der Alpensüdseite, stehen die Chancen ganz gut, dass er sogar schmeckt. Nach der frühmorgendlichen Anfahrt über den Gotthard bzw. San Bernardino traf sich die Mehrheit pünktlich zur Stärkung in Biasca ein. Ein Freitag ganz im Zeichen der Weiterbildung. Und das Wetter spielt mit! Und der Kaffee schmeckt! Gut, das hatten wir schon.

Nach einer kurzen Begrüssung nach Ankunft der Chefin Lorenza und ihres Sohns ging es mit den Autos in den nahe gelegenen Steinbruch Personico. Personico ist ein Gneis optisch und technisch den benachbarten Lodrino und Iragna sehr ähnlich, aber mit dem Vorzug der noch besseren Spaltbarkeit.

Wer die E-Mail betreffend des guten Schuhwerks gelesen hatte, war nun gegenüber den in blütenweissen Turnschuhen Erschienenen eindeutig im Vorteil. Auf unserem Rundgang durch den Steinbruch durften wir live miterleben, wie lange Bohrstangen zwecks späterer Sprengung hydraulisch durch meterdicken Gneis vorgetrieben wurden, tonnenschwere Rohblöcke mittels Treibkeilen und Steinhammer von Hand gespalten wurden und als abschliessendes Highlight des Vormittags ein grosser Block durch Sprengung vom Berg abgetrennt wurde. Beim nachträglichen Betrachten der fertigen Produkte schon sehr beeindruckend, in welcher ursprünglichen Dimension diese mittels Sprengung oder Einsatzes der Diamantseilsäge dereinst vom Berg gelöst werden mussten.

Mit zahlreichen Eindrücken gefütterten Gehirnen aber inzwischen knurrenden Mägen ging es danach in den Werkhof „Cave di Bignasca“, wo wir mit einem leckeren Tessiner Delikatessenplättli, einer hervorragenden Polenta taragna mit Ragout und zum Dessert mit einem Glacé (Auch darin hatte sich etwas Polenta verirrt. Im Gegensatz zum Rest wünsche ich mir, dass es dieses Rezept nicht über den Alpenkamm schafft.) und einem Stück Kuchen verwöhnt wurden. Natürlich durfte fürs perfekte Abrunden auch ein Schluck Merlot nicht fehlen.

Nach dieser willkommenen Stärkung ging es auf in den zweiten Teil, den Fertigungsprozess vor Ort. Dank fachkundiger Handarbeit und einem immensen, modernen Maschinenpark werden Rohblöcke tranchiert, geflammt, zum Endformat gefräst oder gespalten und zum Abschluss gestrahlt oder gerichtet. Aus riesigen Blöcken werden so Randsteine, Sonderbordsteine, Stellplatten, Stelen, Pergolapfosten, Mauersteine, Schalensteine, Pflastersteine oder sogar rustikale Tischanlagen produziert, die Stück für Stück als stille Botschafter die Kultur und die Werte der Tessiner Steinmetzkunst irgendwo in die weite Welt hinaustragen.

Schön wars, lehrreich wars, beeindruckend wars! Ein besonderer Dank für die Gastfreundschaft gebührt an Lorenza Bignasca und ihrem Team.

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